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    © 2015 Dr. Graumann-Brunt

Eingangstür geschlossen Dr. Sigrid Graumann-Brunt


7. Das Zeigen mit dem Zeigefinger






Eingangstür geöffnet


© Dr.Sigrid Graumann-Brunt

Früher wurde angenommen, dass über den ausgestreckten Finger Kraft übertragen werden würde, (so wie es Michelangelo in seinem Werk Die Erschaffung Adams verbildlicht hat).

      Abbildung Hand

Heute gilt das Zeigen mit dem Zeigefinger auf Personen, aber auch auf Gegenstände als „unfein“ und wird Kindern deshalb abgewöhnt. Allerdings gibt es auch Situationen, in denen der ausgestreckte Zeigefinger durchaus gebräuchlich ist, wie bei dem „Sich-Melden“ mit ausgestrecktem und erhobenem Zeigefinger in einer Gruppe. Der erhobene und ausgestreckte Zeigefinger in Drohgebärden (du, du du!) ist ebenfalls weithin bekannt.

Über seine Bedeutung bei der Führung des Blicks in eine Richtung wird weniger gesprochen. Einem ausgestreckten Arm mit gestrecktem Zeigefinger folgt man nämlich automatisch mit einer Kopfdrehung und dem Blick entlang dem ausgestreckten Arm (gilt für beide Arme und Hände). Streckt man beide Arme/Zeigefinger zur selben Zeit (mit einem Winkel weniger als 180 Grad) aus, so entsteht ein (instinktives) Hin- und Her in der Blickrichtung.

Beim ATNR (asymmetrisch-tonischen Nackenreflex/Fechterstellung – sie wird bereits im fetalen Stadium beobachtet) ist die Koordination Arm-Kopf-Blickrichtung ein Teil des Gesamtmusters.

Das störungsfreie Funktionieren dieser Koordination ist eine wesentliche Voraussetzung vieler Aktivitäten, vielleicht am deutlichsten beim Schreiben zu erkennen.

Es lohnt sich, dieses Zeigen mit dem ausgestrecktem Arm und Zeigefinger zu üben, da es die Konzentration auf die Blickrichtung stärkt und vielleicht auch eine wichtige Zwischenstufe zu einem gerichteten Blick darstellt. Dabei kann auf viele Gegenstände gezeigt werden; es ist auch interessant, wie viele Sekunden eine Richtung ausgehalten werden kann. Desgleichen ist es zu empfehlen, den Arm und Zeigefinger auszustrecken und ihm mit geschlossenen Augen zu folgen.

Sind noch Reste des Klammerreflexes (=Greifreflexes) vorhanden, so sollten diese erst bearbeitet werden, denn wie soll man die Richtung des Zeigefingers exakt erkennen, wenn sich alle anderen Finger mitstrecken?