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    © 2015 Dr. Graumann-Brunt

Eingangstür geschlossen Dr. Sigrid Graumann-Brunt


3. Das Symbolspiel 2. Teil




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Das Symbolspiel 2. Teil

© Dr.Sigrid Graumann-Brunt

Das einfache Symbolspiel: Die einfache, erste Form des Symbolspiels ist nach Beobachtungen in der Praxis (Analyse von Fällen mit Schwierigkeiten beim Aufbau des Zahlbegriffs) von essentieller Bedeutung für die Entwicklung von Abstraktionen . Das Kind spielt dabei (siehe Symbolspiel 1.Teil) allein und zirkulär, dh. das Spiel wird in derselben Form ziemlich oft wiederholt.

Das Kind ahmt dabei den Bewegungsablauf typischer Alltagshandlungen nach, aber ohne sie vor Augen zu haben. Besonders einfache Beispiele wären Essen, Trinken, Kämmen, Bürsten, das etwas kompliziertere Rühren in einem Topf, Hämmern, Malen, Trompete spielen, Schlafen, Kranksein bis hin zu relativ aufwändigen Abläufen wie beim Annähen eines Knopfes.

Die Bewegungsmuster sind grundsätzlich so weitgehend wie nur möglich auf für sie typische Elemente reduziert, alle redundanten Teile werden weggelassen. Dieser typisierte Bewegungsablauf wird dann gespeichert. Es ist anzunehmen, dass über das einfache Symbolspiel nicht nur die Abstraktionen gebildet werden, sondern auch die Sprachentwicklung damit in Zusammenhang steht. Verben werden so generiert; mit ihnen steht wiederum die Satzbildung in enger Verbindung.

Diese Spielform wird keineswegs bewusst gewählt; wir müssen deshalb davon ausgehen, dass sie natürlicher Art ist. Wahrscheinlich erinnert sich deshalb kaum jemand daran, selbst so gespielt zu haben.

Ohne dass eine Beobachtung der Bewegungsabläufe vorausgegangen ist, kann dieses Spiel nicht gespielt werden. Diese Beobachtung bedarf aber wiederum der Erfüllung bestimmter Bedingungen: Der Blick muss fixieren können, er muss dazu in der Lage sein, den Abläufen schnell genug zu folgen und Veränderungen der Distanzen dürfen den Blick nicht stören. Die beobachteten Abläufe werden vermutlich in Form einer Prägung gespeichert.

Die der Beobachtung über Nachahmung folgende mehrfache Wiederholung der Bewegungsabläufe festigt deren Muster plausibler Weise auch im motorischen Bereich der zentralen Repräsentation. Das Entstehen von Verbindungen zwischen den zunächst an anderen Personen visuell erfassten Mustern, den dann selbst nachahmend motorisch erzeugten Konzepten sowie den sprachlichen Mustern (Verben) liegt nahe.

      Hand

Die Hände spielen bei diesem Spiel eine besondere Rolle, da sie an fast allen Bewegungen beteiligt sind und zwar mit differenzierten und untereinander sehr verschiedenen Bewegungsanteilen.

Nicht alle Kinder haben diese Spielart ausreichend durchgeführt, man kann sie aber glücklicherweise „nachüben“, muss dabei aber beachten, dass die Anzahl der Wiederholungen ausreichen muss und dass das Kind den Ablauf seinem Gedächtnis entnimmt.

Mehr dazu steht im Heft 8. Das Kinderspiel und Aspekte der neurophysiologischen Entwicklung; weitere Literatur auf Nachfrage (per e-Mail).