Startseite

Die bunte Reihe

Die fliegenden Blätter

Zur Person

Kontakt / Anfahrt

Impressum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Seitenanfang




    © 2015 Dr. Graumann-Brunt

Eingangstür geschlossen Dr. Sigrid Graumann-Brunt


2. Das Symbolspiel 1. Teil




Eingangstür geöffnet

Das Symbolspiel 1. Teil

© Dr.Sigrid Graumann-Brunt

Was ist das, das Symbolspiel? Es ist ein Kinderspiel, bei dem das Kind so tut, „als ob“ = als ob es jemand anderes wäre, als ob es um etwas anderes ginge, als ob die verwendeten Gegenstände etwas anderes wären usw.. Das Kind spielt in dem Augenblick nicht wie in einem Theaterstück, sondern es ist diese Person/das Ding usw.. Die Gegenstände in dieser Spielwelt sind nicht „sie selbst“ wie in der voran-gehenden Phase der Spielentwicklung, sondern sie werden umdefiniert. Diese Art des Spiels wird nicht „erlernt“, es ist keine Kulturtechnik, sondern scheint dem Menschen eigen zu sein. Gesellschaftsspiele sind keine Symbolspiele.

Abbildung Comic1
Abbildung Comic2
Abbildung Comic3
Claire Bretecher

Kann auf das Symbolspiel verzichtet werden? Nein, das Symbolspiel muss sein; es ist das „Eingangstor“ zu Abstraktionen. Sie werden über das Symbolspiel angebahnt. Bei autistischen Störungen wird über das Fehlen des Symbolspiels berichtet.

Gibt es verschiedene Arten von Symbolspiel? Ja, es gibt zunächst ein recht einfaches Symbolspiel, bei dem das Kind ein Tier spielt oder ein Auto, es ahmt auch einfache Tätigkeiten nach (spielt allein in vielfachen Wiederholungen). Später wird dieses (zunächst einsame) Symbolspiel komplexer bis hin zu stundenlangen differenzierten Spielen mit komplexen Abläufen mit mehreren Kindern.

Wann fangen Kinder mit dem Symbolspiel an? Das Symbolspiel fangen sie in seiner einfachen Form in der zweiten Hälfte des 2.Lebensjahres an (zirkulär=viele Wiederholungen). Im dritten Lebensjahr werden einzelne einfache Spielhandlungen nicht mehr wiederholt, sondern auf die erste Handlung kann nach Abschluss eine weitere, neue, folgen (symbolische Sequenz). Bsp.: Der Teddy wird gefüttert, ausgezogen und zugedeckt. Diese nicht geplanten, oft unlogischen (manchmal auch sprunghaften) Abfolgen werden als linear bezeichnet. Im vierten Lebensjahr fangen die komplexen Symbolspiele im sozialen Kontext an.

Was kann die Entwicklung des Symbolspiels stören? Da die ersten Wiederholungen aus Nachahmung entspringen, ist der Blick von entscheidender Bedeutung. Wenn das Kind den Blick nicht fixieren und halten kann, kann es das Geschehen auch nicht aufnehmen und speichern. Autistische Kinder verwenden den Blickkontakt (noch?) nicht; bei ihnen wird auch das Symbolspiel vermisst. Sie verharren in der Material- und Funktionserkundungs-Phase.

Kann man das Symbolspiel erzeugen, wenn es noch nicht da ist? Das ist unklar, auf jeden Fall muss man jeden noch so rudimentären Ansatz nutzen, aufgreifen und die (zunächst) zirkuläre Phase „anschieben“. Ungeduld ist schädlich, denn das Individuum muss sich selbst zu der nächsten Phase fortbewegen. Später sind Ratespiele förderlich („Was mache ich? “ Bsp.: Hämmern vormachen).

Woran erkannt man, dass ein Kind Vorschläge aufgreift? Die Kinder sind erstaunt und lachen oft überrascht und entzückt, wenn sie das Symbolische erkennen.

Mehr dazu steht im Heft 8. Das Kinderspiel und Aspekte der neurophysiologischen Entwicklung; weitere Literatur auf Nachfrage (per e-Mail).

Den Text zum Thema Symbolspiel als pdf-Dokument und zum Drucken finden Sie hier: Klicken Sie dazu in das Quadrat: