Startseite

Die bunte Reihe

Die fliegenden Blätter

Zur Person

Kontakt / Anfahrt

Impressum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Seitenanfang




    © 2015 Dr. Graumann-Brunt

Eingangstür geschlossen Dr. Sigrid Graumann-Brunt


31. Der Schlaf 1. Teil






Eingangstür geöffnet


© Dr.Sigrid Graumann-Brunt

Entgegen der früheren landläufigen Ansicht ist Schlaf kein passiver, sondern ein aktiver Zustand. Wir tun etwas, während wir schlafen. Man nimmt an, dass Schlaf der Energiekonservierung und der Erholung des Körpers dient, sowie eine Lernhilfe darstellt. Der Bedarf an Schlaf ist jedoch sehr unterschiedlich und scheint mit dem Zweck nicht in einem direkten Zusammenhang zu stehen, da es (selten) Personen gibt, die zweifelsfrei mit sehr wenig Schlaf auskommen. In der Regel entsteht bei Schlafdeprivation von Personen Gereiztheit, Konzentrationsstörung, Desorientierung.

Fast alle Säugetiere wechseln im Schlafe zwischen zwei Arten des Schlafes, dem Tiefschlaf (SWS) und dem Traum-Schlaf (REM-Schlaf). Beide Arten des Schlafs treten in der vorgeburtlichen und in der nachgeburtlichen Phase auf, die Mengen ändern sich jedoch mit der Lebenszeit.

      Abbildung Hand

Menschlicher Schlaf weist nicht nur verschiedene Schlafarten, sondern auch mehrere Stadien auf. Beim Erwachsenen wechselt der Schlaf alle 90 bis 110 Minuten zwischen SWS- und REM-Schlaf. Bei Kindern findet man hingegen wesentlich mehr REM-Schlaf als beim Erwachsenen. Feten, Frühgeborene und sehr junge Säuglinge haben die höchsten Anteile an REM-Schlaf. Demnach gilt: Je jünger ein Kind ist, desto mehr REM-Schlaf braucht es. Es wird vermutet, dass der frühe REM-Schlaf für die Reifung des Nervensystems und damit ganz allgemein für die Entwicklung wichtig ist.

Eine bessere Reproduktion von Gelerntem findet statt, wenn eine Schlafperiode zwischen Lernen und Prüfung liegt; man findet übrigens auch nach Perioden des Lernens mehr REM-Schlaf. Dass er für die Stabilisierung des Langzeitgedächtnisses (=„metabolic expenditure“) wichtig ist, ist länger schon bekannt. REM-Schlaf-Störungen beeinträchtigen tatsächlich auch nach neueren Erkenntnissen das Gedächtnis. Nach intensiven SWS-Phasen hingegen wird, meist von Erwachsenen, über das plötzliche Bewusstwerden neuer Ideen berichtet.
Eine der Personen, die über solche Erlebnisse Bemerkungen fallen ließen, war der berühmte Mathematiker Gauß.       Abbildung Hand Der SWS-Schlaf schien ihm der Verknüpfung von bislang unerkannten Verbindungen zu dienen. Es könnte sich um etwas ähnliches wie das „Auffalten“ höherer Ebenen in einem hierarchisch angelegten System handeln, wie sie in den pdp-Modellen als zweite Art des Lernens beschrieben werden.

Während des Tiefschlafs (SWS) vermindern sich die Muskelspannung, der Puls, die Atemfrequenz und die Temperatur allmählich. Die im Schlaf ohnehin sehr hohe Konzentration an Wachstumshormonen ist in den SWS-Phasen am höchsten.

Im 3. und 4. Schlafabschnitt wird Melatonin ausgeschüttet und zwar bei nacht- und bei tagaktiven Arten, also ist auch eine längere Schlafdauer wichtig, die über die ersten Abschnitte hinausreicht.