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Dr. Sigrid Graumann-Brunt
17. Piaget und pdp
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Piaget und pdp
© Dr.Sigrid Graumann-Brunt
Auf dem Bild ist Piaget (links) mit Leontjew in Moskau zu sehen. Luria fehlt
und Wygotski lebt zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr.
Bekannt sind die Diskussionen zwischen Piaget und Wygotski zur Entwicklung
von Sprache und Denken beim Kind. Weniger weiß man über seine Beziehungen
zu Luria.
Piaget nennt seine eigene Vorgehensweise konstruktivistisch (siehe hierzu
seinen Vortrag über sich selbst auf You Tube). Befasst man sich näher mit
diesen seinen Aussagen zum Wesen konstruktivistisch orientierten Theorien
zur Entwicklung des Denkens, und versucht es, sie zu verstehen, so fallen
Ähnlichkeiten zu den Annahmen der Theorien von McClelland und anderen auf,
die die sogenannten parallel distributed processes = pdp beschreiben
(80er Jahre). Deren Vorstellungen von der Entwicklung kognitiver Strukturen
über das Auffüllen bereits vorhandener und der Konstruktion
/Auffaltung
neuer Dimensionen scheinen Piagets Konstruktivismus nahe zu stehen. Da
zwischen ihm und den Schöpfern der pdp-Theorien mindestens eine Generation
liegt, konnten sie sich nicht direkt ausgetauscht haben.
Allerdings wird im Vorwort der pdp-Bände auf Luria als Vordenker verwiesen.
Luria wiederum gehörte zu der Gruppe um Wygotski. Es wäre interessant, der
Frage nachzugehen, wie eng die Verbindung zwischen Piaget und Luria war.
Das Bild wurde freundlicherweise von Prof.M.Cole zur Verfügung gestellt.
Mehr zu Piagets Theorien im Heft 10
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