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    © 2015 Dr. Graumann-Brunt

Eingangstür geschlossen Dr. Sigrid Graumann-Brunt


28. Der Erreichbarkeitsgrad von Aufgaben






Eingangstür geöffnet


© Dr.Sigrid Graumann-Brunt

1971 wurde das damals sehr viel Aufsehen erregende Gutachten des Deutschen Bildungsrates veröffentlicht. Viele der heute für selbstverständlich gehaltenen Rehabilitationsmaßnahmen für Kinder wurden daraufhin initiiert. Es war ein Band, der Diskussionsanreize bieten sollte und das auch tat.

Hier und da finden sich darin auch praktisch verwertbare Hinweise, wie z.B. der von Heckhausen genannte Schwierigkeitsgrad von Aufgaben aus Gebieten mit einer „komplex-systematischen“ Aufbaustruktur, vornehmlich der Mathematik. Damit meint er, dass man in diesem Fach tunlichst den Anschluss nicht verlieren sollte, sonst geht es einem wie Hänsel und Gretel im Wald.

      Hänsel und Gretel im Wald

Für Schüler, die den Anschluss an die Sachbereichsentfaltung des Unterrichts verlieren, wird der Stoff zu schwierig. Das Nicht-zu-Bewältigende gewinnt einen negativen Anreizwert. So erhält ein nicht unbeträchtlicher Anteil der deutschen Schülerschaft einen „Mathematikschock“. (S. 206)

Wie wahr, damals wie heute.

Dabei spielt der „Erreichbarkeitsgrad“ von Aufgaben eine besondere Rolle, gleichbedeutend mit dem Schwierigkeitsgrad der gestellten Aufgabe für das Individuum.

Ein mittlerer Schwierigkeitsgrad hat den höchsten Motovierungswert, regt die Leistungsmotivation am stärksten an. Ist die Aufgabe zu leicht, ist sie uninteressant, ist sie zu schwer, wird das Misslingen, die negative Einstellung gegenüber den Inhalten verstärkt.

Auch das ist wahr, damals wie heute.

Daraus folgt, dass individuelle Leistungsfaktoren berücksichtigt werden müssen. Deshalb ist nicht jedes Lernmaterial zu jeder Zeit für jedes Kind gleich geeignet. Es muss differenziert werden, nicht nur nach dem Tempo, sondern auch inhaltlich. Ansonsten tritt das auf, was in der Therapie, gleich welcher Couleur, sehr häufig beobachtet wird, dass nämlich die Kinder in der dritten Klasse längst den Anschluss verloren haben, da für sie der Zahlbegriff im ersten Schuljahr nicht erreichbar war.